Fast Lanes
- Alina Lange
- 12. Okt. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Ich bin aktuell in einer sehr steil ansteigenden Hochphase.
In meinem letzten Blogeintrag habe ich darüber berichtet, dass ich am Anfang des Jahres alles verloren habe. Meinen Job, Freunde und potenzielle Boyfriends.
Und diese Verluste habe ich in mein tiefstes Inneres gelassen.
Ohne es zu merken habe ich so viel Energie und Zeit in das ganze gesteckt bis nichts mehr von mir übrig geblieben ist. Und somit hat mein Körper die Notbremse angezogen. Die Notbremse, die mein Leben entscheidend verändert hat. Nichts sollte mehr so sein wie es einmal war.
Zurzeit befinde ich mich in einer ähnlichen Phase wie am Anfang des Jahres. Nur diesmal werde ich meinen Kopf nicht mehr in den Sand stecken. Wie ich bereits schon geschrieben habe: "Das Leben ist viel zu kurz."
Oder wie Camila Cabello in einem aktuellen Interview schon schön gesagt hat: "Das Leben ist viel zu kurz. Zieh einfach ein cutes Outfit an und genieße dein Leben." Genau das tue ich auch bzw. ich versuche es.
Aber ich merke wie ich immer mehr in die Fänge von Social Media und somit auch wieder in toxic Approval gerate. Es fühlt sich an, als ob ich in einen Strudel gezogen werde. Vollkommende Reizüberflutung.
Auf der einen Seite will ich mich mit anderen durch relatable Themen connecten, aber auf der anderen Seite möchte ich von anderen für meinen Mut und meine Stärke gefeiert werden. Es ist eine sehr gefährliche Balance zwischen Genießen und In-Authenzität. Was kann ich als nächstes posten, damit andere Menschen mich noch besser verstehen können? Mir wird bewusst, dass mein Handy schon fast an meiner Hand festgeklebt ist. Sobald ich es weglege tritt ein gewisse Melancholie ein. Eine Melancholie vor der sich jeder fürchtet - Ich besonders. Man hat dann zu viel Zeit über sein Leben nachzudenken. Gewisse Szenarien vor und zurückzuspulen bis alles verschwimmt. Ich würde am liebsten alle schönen Momente einfangen. Andere das sehen lassen, was ich sehen kann. Und ich muss zugeben: Die eingefangenen Momente versetzen mich instant in die Vergangenheit und wecken gewisse Gefühle. Aber in dem eigentlichen Moment bin ich für einen kurzen Moment wahnsinnig stressed out. So als ob ich eine Tapete schnell abreißen würde. Und dann sind da auch noch die ganzen Leute, die ich zurzeit kennenlerne. Ich fühle mich wie ein Motor, der ständig von neuem angelassen werden muss, weil meine Energie nicht mehr für alles und jeden ausreicht. Ich bin überfordert mit der plötzlichen großen Aufmerksamkeit. Ich vermute, dass Wachstum unglaublich viel Energie kostet. Besonders wenn es schnell geht. Man muss hier aufpassen nicht verrückt zu werden.
Am liebsten würde ich mich wie eine kleine Katze in meine neue Kuscheldecke einrollen und die Person, die mir wichtig ist, die ganze Zeit zärtlich küssen während im Hintergrund "We can't be friends" von Ariana Grande läuft. Für immer in diesem Moment bleiben. In einer Welt, die vollkommen ok ist. Einfach nur wir beide und niemand anderes. Ich merke, dass ich während dieses Blogeintrags so viel überschüssige Energie in mir trage, sodass ich am liebsten platzen würde. Dass sich bei mir alles dreht wie bei "Zeit" von ENNIO.
Aus diesem Grund versuche ich meine Gedanken auf diesem Bildschirm nun loszulassen. Ich hoffe, dass es hilft. Was dabei ganz wichtig ist:
Man sollte zwischendurch einen Ausgleich zu finden, um abzuschalten. Es muss nicht immer ein Spaziergang sein. Es kann auch ein morgendliches Ritual sein wie z.B. einen Vlog beim Frühstück zu gucken. Kurz in eine andere Welt zu tauchen. Man darf hier nur nicht den Fehler machen sich komplett verschlucken zu lassen.
Dadurch kommt einem die Realität noch trister vor. Ich werde z.B. gleich meine Haare glätten, weil ich heute Abend verabredet bin. Im Hintergrund läuft leise "Baby love, I think I've been a little too kind. Didn't notice you walking all over my peace of my mind. In the shoes I gave you as a present. Puttin' someone first only works when you're in their top five. And by the way, I'm going out tonight."
Einfach nur im Moment sein ohne die ganze Welt daran teilhaben zu lassen. Und wisst ihr auch warum das wichtig ist? Depression ist eine Erschöpfung von Körper und Seele. Wenn man nicht aufpasst holt sich der Körper die benötigte Ruhe. Ob ihr es wollt oder nicht. Deswegen, passt bitte auf euch auf.
Das Leben ist manchmal wie eine Schnellstraße und früher oder später kann man dort auch die Kontrolle verlieren. Und der Winter rückt immer näher.
Es wird also Zeit einen Gang runterzuschalten.
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