Boundaries
- Alina Lange
- 30. Aug. 2019
- 3 Min. Lesezeit
Die dritte Staffel der Serie "Tote Mädchen lügen nicht" ist bei Netflix angelaufen.
Anlässlich dieser Tatsache habe ich mich zu einem neuen Blogeintrag inspirieren lassen.
Wie vermutlich einige schon anhand meiner bisherigen Blogeinträge erkannt haben hatte ich nicht immer viel Glück in der Liebe.
Nachdem die 3. Staffel ein Ende gefunden hat gab es einen Aftertalk mit dem Cast von "Tote Mädchen lügen nicht".
Dort wurden einige kontroverse Themen angesprochen.
Zwei der größten Themen in dieser Staffel waren beispielsweise Jessica Davis' Geschichte, als Überlebende einer Vergewaltigung und Bryce Walker's steiniger Weg zur Besserung.
In der dritten Staffel erkennt man wie Jessica langsam wieder zu sich selbst zurückfindet und wie Bryce Reue für seine Taten entwickelt.
Beide Entwicklungen verlaufen sehr langsam.
Der Grund dafür sind folgende Fragen:
Wie kann Jessica jemals wieder jemanden vertrauen?
Und wie kann Bryce seine Krankheit bekämpfen? Hat er überhaupt eine Chance?
Beides ist nicht leicht und das sollte man verstehen.
Ein Fakt hat mich besonders beschäftigt:
Warum tat Bryce das was er tat?
Hatte er überhaupt eine andere Wahl?
Und ist Besserung überhaupt in Aussicht?
Und die Antwort laut der anwesenden Psychiaterin war:
"Bei Bryce und Monty waren die Vaterfiguren agressive, wütende Männer.
Die lehrten sie, wenn sie sich verletzlich fühlen oder andere dies manifestieren,
sollte man mit Kraft und Dominanz vorgehen. Und deshalb halten sie das für Männlichkeit.
In Wirklichkeit hungern männliche Teenager nach Informationen.
Sie wollen später keiner sein, der andere missbraucht oder ihnen schadet. Sie wollen richtig handeln.
Ich finde es wichtig, dass man gute Vorbilder hat. Wenn das nicht der eigene Vater ist, muss man andere finden.
Das muss adressiert werden. Warum gibt es immer wieder Situationen, in denen vorallem junge Männer glauben,
dass sie das Recht auf eine Person, eine Sache oder ein Ergebnis haben, statt vernünftig auf eine Grenze zu reagieren? Mir fällt in der Serie keine Szene ein, in der schlechtes Verhalten vorkommt, was ich noch nicht kenne.
Kids, die das gleiche erlebt haben."
Das hat mich zum Nachdenken angeregt.
Und ich bin zu folgendem Entschluss gekommen:
Die Gesellschaft muss grundsätzlich etwas verstehen.
Es gibt zwei Dinge, die man beachten muss:
Einmal, dass Menschen Grenzen setzen müssen, wenn sie sie brauchen und dass diese dann auch von den anderen akzeptiert werden, die betroffen sind.
Ich lebe nach folgendem Grundsatz:
Du kannst dir nicht immer das nehmen was du willst, auch wenn du denkst, dass es gut für dich ist.
Du solltest dir immer bewusst sein, dass du jemanden mit dem verletzen könntest was du tust.
Kurz gesagt: Lieb dich selbst - aber sei kein egoistisches Arschloch.
Wenn jetzt welche mit dem Argument kommen "In dieser Welt musst du ein Arschloch sein.
Jeder kämpft hier nur für sich selbst.", dann kann ich dazu nur sagen, dass niemand irgendetwas muss.
Die Entscheidung liegt ganz bei einem selbst wie man mit bestimmten Dingen umgeht.
Ich finde es moralisch aber nicht ok über Leichen zu gehen, nur um selber glücklich zu sein.
Ja, es gab und gibt immer noch Männer in meinem Leben, die meine Grenzen bewusst überschreiten.
Aber in einer Sache bin ich mir klar geworden:
Ich akzeptiere es nicht mehr, dass die Entschuldigung daraus besteht, dass sie einfach so sind wie sie sind
oder dass sie keine Kontrolle über das haben was sie tun.
Manche haben tatsächlich keine Kontrolle, aber eins muss man verstehen:
Wer die Kontrolle wirklich will, kann sie sich zurückholen.
Es wird nicht leicht werden, so wie es für Jessica oder Bryce war, aber es ist möglich.
Wir sollten - nicht müssen - alle aufhören, dass Leben anderer zu zerstören, nur damit wir glücklich sind.
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