Forgive yourself
- Alina Lange
- 9. Mai 2019
- 2 Min. Lesezeit

Folgende Frage hat mich zu diesem Blog-Eintrag inspiriert:
"Was war der größte Fehler den du jemals gemacht hast?"
Und wenn ich ehrlich bin, ich weiß es nicht.
Aber ich weiß, dass ich viele Fehler in meinem Leben begangen habe.
Die Tatsache, dass mir bewusst ist, dass ich Fehler gemacht habe liegt tief in mir.
Ich war kein normales Kind.
Während andere draußen gespielt haben war ich lieber zuhause und habe mir eine Serie angeschaut.
"Warum sitzt du denn hier alleine? Guck mal wie viel Spaß alle anderen draußen haben.", musste ich mir öfters von meiner Mutter anhören.
Es hat zwar nichts dran geändert, zum Beispiel dass ich seitdem immer draußen war, aber es hat sich dennoch in meine Erinnerung gebrannt.
Wie vielleicht manchen aufgefallen ist habe ich in vielen meiner Blog-Einträge mich selber als Opfer dargestellt.
Aber das bin ich nicht immer gewesen.
Ich habe auch sehr viele dumme Dinge in meinem Leben getan, die ich am liebsten rückgängig machen würde.
Aber nicht, weil ich sie bereue, sondern einfach den Schmerz, der dadurch entstanden ist verschwinden zu lassen.
Seit meiner Kindheit hatte ich das Bild vor Augen, dass die Gesellschaft bestimmte Dinge von einem erwartet.
Wenn ich auf der Arbeit einen Fehler mache geht das nicht einfach an mir vorbei.
Ich möchte mich immer verbessern und an mir arbeiten.
Wenn ich auf einen Fuckboy reingefallen bin bin ich sauer darüber, dass ich es zwar kommen gesehen habe, aber
es dennoch ignoriert habe.
Wenn ich Menschen zu schnell verurteile und sie es mir sagen fühle ich mich schuldig, aber vertraue trotzdem auf mein Bauchgefühl.
Es ist einfach ein Zwiespalt.
Die Gesellschaft will von uns folgende Dinge:
Man muss zwar immer offen für alles sein, aber darf sich nicht in Vorstellungen verbeißen.
Man soll positiv denken und versuchen das Beste aus allem zu machen.
Man soll nicht so viel über alles nachdenken, sondern einfach den Moment genießen.
Erkennt ihr etwas darin? Perfektionismus und Unverletztlichkeit.
Und das habe ich eine lange Zeit versucht.
Ich war für sehr lange Zeit einfach nur das nette und gut gelaunte Mädchen für andere.
Ich habe nicht gezeigt was mich eigentlich beschäftigt hat und was mich verletzt.
Schwer sich das jetzt vorzustellen, oder?
Jetzt kann ich nicht mehr anders als ehrlich zu sein.
Aber wisst ihr auch warum?
Es gibt eine gewisse Grenze in mir, die ich irgendwann überschritten habe.
Ich habe mir selbst weh getan, indem ich mich unter meinem Wert verkauft habe.
Und das macht mich sauer - auf mich.
Ich dachte immer ich wäre nur sauer auf andere.
Aber in Wirklichkeit habe ich mich immer gefragt wie ich nur so dumm sein konnte.
Aber wisst ihr was?
Ich war nicht dumm, ich habe nur etwas ausprobiert und habe daraus gelernt.
Ich wollte sehen wohin mich das alles führen könnte.
Deswegen würde ich nicht sagen, dass ich meine Fehler bereue.
Sie haben mir gezeigt wie wichtig ich mir selber bin.
Ich war diejenige die irgendwann "Stopp" gesagt hat.
Das mag wahrscheinlich nicht jeder verstehen, aber ich habe viele Dinge erlebt, die mir gezeigt haben wie wichtig es ist auf sich selbst aufzupassen.
Man sollte sich nicht dafür hassen, was und warum man es getan hat, letztendlich ist das was zählt wohin es einen geführt hat.
Und ich denke, dass mein "Zähne fletschen" einen Sinn hat.
Es zeigt, dass ich mir wichtig bin.
Vielleicht auf eine etwas andere Art.
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