Buntes Blättermeer

Durch die Baumkronen über uns fielen einzelne Lichtstrahlen auf uns und tauchten die Welt in ein warmes Licht. Während Jens und ich nebeneinander liefen, legte er sanft seinen Arm um meine Schulter. Er blickte mich aus seinen funkelnden grünen Augen an. Ich sah wie seine weißen Zähne aufblitzten, als er mich anlächelte. "Das war wirklich eine gute Idee hierher zu kommen. Den Stadtwald kenne ich noch gar nicht." Ich nickte und ließ meinen Blick umherschweifen. Was ich sah war ein Wald, der aus allen möglichen gelb-, rot-, und Brauntönen bestand. Es sah aus wie ein Meer. Ein Meer aus bunten Blättern. Das Laub knistert leise, als wir dem Weg weiter folgten. Im Hintergrund plätscherte ein kleiner Bach. Langsam näherten wir uns der Bergspitze. Dort erwartete uns eine Bank, von der wir aus die ganze Stadt sehen würden. Ich lehnte meinen Kopf vorsichtig an seine Schulter und spürte den weichen Hoodie unter mir. Vor uns erstreckte sich die ganze Stadt, die in herbstlichen Farben erstrahlte. In dem Moment blieb für mich die Zeit einfach stehen. Ich fühlte mich einfach so geborgen. Die ganze Hektik schien aus der Stadt verschwunden zu sein. Alle waren schon von der Arbeit zurückgekehrt und zuhause. Wahrscheinlich vor einem warmen Kamin, der im Hintergrund leise knisterte. Ich nahm einen Schluck von meinem warmen Pumpkin Spice Latte. Und sog mit geschlossenen Augen den Duft ein. Die warmen Sonnenstrahlen wanderten über uns. Im Kopf stellte ich mir vor wie Jens und ich nah auf seinem Sofa beieinander lagen. Sein Arm, der meinen Körper umschlang. Im Hintergrund erleuchteten sanft kleine Lichter den Raum. Als er mich plötzlich sanft küsste fuhr ein Wärmestrahl durch meinen Körper. Die weiche Decke, die über uns lag würde ich dann nicht mehr brauchen. Denn ich wusste: Er würde mich wärmen. Wir bräuchten keine Heizung mehr. Weil wir hatten ja uns.