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Die Optimierung eines Lebens

  • Autorenbild: Alina Lange
    Alina Lange
  • 28. Aug. 2018
  • 3 Min. Lesezeit

Ich halte das neue Samsung Galaxy S9 in meinen Händen und streiche vorsichtig über die matte Rückseite. Mit einem Fingerabdruck-Sensor würde der Bildschirm blitzschnell anspringen und ein helles buntes Display strahlt mich an. Ich bin erstaunt über all die neue Funktionen, die dieses Handy besitzt.

Es kommt mir so vor, als wäre an jede Einzelheit gedacht.

Das Design wirkt modern, fast perfekt, wie in der Werbung.

Und dann kommt mir ein verrückter Gedanke: Sind wir Menschen genauso?

Es wurde einem schon von klein auf beigebracht, dass wenn man immer an sich arbeitet, man viel in seinem Leben erreichen wird.

Das beste Beispiel sieht man in Fitness-Studios. Fast jeder, der mit Hanteln rumhantiert will seinen Körper optimieren. Will stärker und kräftiger werden. Besser aussehen.

Aber warum machen wir Menschen das?

Reichen wir als Person nicht aus, um zu überzeugen?

Reicht unser Charakter nicht aus, um das Ruder in einem Bewerbungsgespräch rumzureißen, auch wenn unsere Kleidung nicht von Tommy Hilfinger ist?

Müssen wir unsere spannendsten Geschichten bei einem Date auspacken, um das Gegenüber bei Laune zu halten?

Müssen wir schön sein, um einen bestimmten Job zu kriegen?

Die Antwort auf diese Fragen ist: Ja, das ist notwendig.

Aber nur in den meisten Fällen.

Man muss seinen Datepartner bei Laune halten, wenn er noch mehrere Feuer im Eisen hat.

Man muss sich für einen Job aufbrezeln, weil dass unsere Chancen auf unserem heutigen Arbeitsmarkt, der größtenteils durch Oberflächlichkeit und Vorurteile geprägt ist, erhöht.

Aber um jetzt wieder vom Negativem wegzukommen.

Wir optimieren unser Leben auch, um gesünder zu leben und glücklicher mit uns selbst zu sein.

Wir besuchen Yoga-Kurse, um unseren inneren Frieden zu finden.

Wir arbeiten ehrenamtlich im Tierheim, um den Tieren etwas gutes zu tun.

Wir backen Kekse und bringen einen Teil davon unseren Freunden.

Die Frage hierbei ist aber: Machen wir es bloß für uns oder suchen wir Anerkennung von anderen?

Ich habe mir mal verschiedene Szenarien ausgedacht:

Was fühlt ein erfolgreicher Geschäftsmann, der sein Büro in der 5. Etage hat und ein Diensthandy, dass die ganze Zeit neue Aufträge einläutet - und währenddessen kriegt er so gut wie nie Privatnachrichten auf seinem eigenen Handy?

Wie fühlt es sich an, wenn man nach der Arbeit ohne etwas zu Abend gegessen zu haben zum Yoga-Kurs geht, seine Wohnung putzt und anschließend Blog-Einträge verfasst, weil Millionen von Menschen darauf warten?

Muten wir uns vielleicht zu viel zu? Machen wir uns nicht irgendwann damit kaputt?

Als ich heute Morgen aus meinem Auto stieg und neben mir auf dem Parkplatz einen schönen Jungen neben mir entdecke, kommen Zweifel in mir auf.

"Habe ich mein Shirt vernünftig in meine Jeans gesteckt? Stehen meine Haare etwas ab?"

Bevor ich aussteige zupfe ich an meinem Oberteil. Als ich mich dann traue auszusteigen versuche ich betont selbstbewusst auf die Bäckerei zuzuschreiten.

Jedoch schenkt er mir keine Beachtung und fuhr mit seinem Motorrad einfach davon.

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Und seitdem frage ich mich: Was macht uns zu dem, was wir sind? Und werden wir es schaffen uns irgendwann selbst zu akzeptieren? Dass wir irgendwann nicht mehr ins Fitness-Studio gehen müssen und trotzdem von uns selbst überzeugt sind? Dass wir uns auch mal ohne Make-Up aus dem Haus trauen und zu unserer natürlichen Schönheit stehen?

In dieser Welt ist es schwierig man selbst zu sein, da sie durch Schönheitsideale geprägt wird.

Jedoch müsste uns eins bewusst werden:

Was bringt es uns jemanden anzuziehen, der nur von uns begeistert ist, weil wir nicht wir selbst sind?

Irgendwann geht uns die Kraft aus ständig etwas vorzuspielen.

Wollen wir nicht jemanden anziehen, der uns für uns selbst nimmt?

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